Geschichte der freiw. Feuerwehr Lahr

 

,,Gott zur Ehr', dem Nächsten zur Wehr!"

(Auszug aus der Festschrift von 1987)

 

Unter diesem Wahlspruch blickt die Freiwillige Feuerwehr Lahr auf ihr Bestehen zurück.

 

Das Feuerlöschwesen ist aber kein Anliegen der Menschen erst seit dieser Zeit, sondern schon seit 1559 finden wir in unserem Raum immer wieder Hinweise auf organisiertes Löschwesen.

1557 kam das Kirchspiel Lahr zu Nassau-Dillenburg. Zwei Jahre später, 1559, legte eine landesherrliche Verordnung fest, daß in Orten, an denen kein fließendes Wasser ist, Brandweiher angelegt werden sollten.

1809 verfügte die Nassauische Regierung, daß keine Strohdächer mehr errichtet werden sollten wegen der Feuergefahr.

Im Jahre 1826 erließ die herzoglich Nassauische Regierung eine erste ausführliche Feuerpolizeiverordnung, die das Feuerlöschwesen auf Gemeindebasis regelte. Sie enthielt Bestimmungen über die Feuerverhütung, die Anlegung von Brandweihern und anzuschaffende Löschgeräte, sowie über die Löschung von Bränden. An der Spitze der Pflichtfeuerwehr, der alle Männer vom 18 bis 40 (in Kriegszeiten bis zum 60.) Lebensjahr angehörten, stand der Schultheiß (ab 1848 der Bürgermeister). Das Kirchspiel Lahr mit seinen sechs Dörfern (Lahr, Ellar, Hintermeilingen, Hausen, Fussingen und Waldernbach) bildete einen Spritzenverband. Die gemeinsame Spritze (Handbedienung, Wassereinfüllung mit Eimern) wurde in Fussingen stationiert. Im übrigen stellte nach wie vor der Eimer (Leder-, Holz- oder Bast-) die wichtigste Ausrüstung bei der Brandbekämpfung dar und jede Familie hatte einen Eimer zu stellen.

Seit 1846 kam es zu Gründungen von Freiwilligen Feuerwehren in den Städten. Ab 1866 (Nassau wird von Preußen einverleibt) waren alle Männer vom 20. bis 55. Lebensjahr zum Brandschutz verpflichtet, soweit sie nicht durch Gesetz oder eine jährliche Ablösesumme von 3-25 Mark befreit waren.

Obwohl das Feuerlöschwesen durch die Verordnung von 1826 gesetzlich geregelt war, machten sich doch mangelhafte Organisation, lockere Ordnung und ungenügende Ausbildung bei der Brandbekämpfung nachteilig bemerkbar.

Am 28. Juli 1872 schlossen sich in Wiesbaden die damals bestehenden Freiwilligen Feuerwehren zum Nassauischen Feuerwehrverband zusammen. Seit 1900 kam es auch auf dem Lande zur Gründung von Freiwilligen Feuerwehren, in Lahr verblieb es bis 1906 bei der Pflichtfeuerwehr.

Die Feuerlöschverordnungen von 1892 und 1906 legten das Alter für die Pflichtfeuerwehr auf das 20. bis 50. Lebensjahr fest. Alle Männer dieser Altersgruppen mußten in der Brandbekämpfung aktiv sein.

Um das Jahr 1905 erfolgte in Lahr der Bau der Wasserleitung, dies brachte für das Löschwesen einschneidende, positive Veränderungen mit sich. So hatte zum Beispiel der Löschweiher nunmehr ausgedient, ebenfalls der Wassereimer.


Am 15. Januar 1907 gründen folgende sechzehn Lahrer Bürger die Freiwillige Feuerwehr Lahr; Wilhelm Böcher (Hauptstraße), Georg Borbonus (Hauptstraße), Johannes Daum, Bürgermeister (Bornweg), Johann Daum (Nordstraße), Josef Daum (Blumenstraße), Wilhelm Daum (Nordstraße), Johannes Habel (Hauptstraße), Wilhelm Hartmann (Hauptstraße), Johann Jex (Hauptstraße), Johann Keul (Hauptstraße), Georg Krekel (Hauptstraße), Georg Ruckes (Langeweg), Johannes Ruckes (Fussinger Weg), Josef Schäfer (Hauptstraße), Theodor Schardt (Hauptstraße) und Georg Zey (Kirchgasse).

Gründungslokal ist die Gastwirtschaft Krekel, die auch Vereinslokal wird.

 

Nach der Polizeiverordnung von 1898 konnte noch lange nicht jeder Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr sein. So waren nach § IV ausgeschlossen vom Eintritt in die Wehr Personen, welche wegen strafbarer Handlungen aus Gewinnsucht, gegen das Eigentum, gegen die Sittlichkeit, wegen vorsätzlicher Angriffe auf das Leben oder wegen vorsätzlicher oder fahrlässiger Brandstiftung verurteilt waren. Auszuschließen waren alle Personen, welche wegen Arbeitsscheu, Bettelei, Landstreicherei, Trunksucht oder sonstigem Übel berüchtigt waren, oder aus anderen Gründen der für die Aufgabe der Feuerwehr erforderlichen besonderen Zuverlässigkeit entbehrten.

Zum 1. Kommandanten wählte die Versammlung Wilhelm Böcher (Hauptstraße), zum 2. Kommandanten Georg Ruckes (Langeweg) und zum Hornisten Johann Habel (Hauptstraße).

 

Als Ausrüstung stand der Freiwilligen Feuerwehr eine Handpumpenspritze zur Verfügung, die von 8-10 Männern bedient werden mußte.

Der Brandweiher befand sich gegenüber dem ,,Backes", Rathaus, also genau in der Dorfmitte.

Der 1. Weltkrieg hinterließ in den Reihen der Feuerwehr große Lücken: Johann Borbonus, Johann Daum, Josef Daum, Wilhelm Hofmann, Alfons Jeuck, Georg Kunz und Josef Zey.

1918 wird Johann Keul Zeug- und Gerätewart und Karl Bäroth Hornist. Zu Beginn der 30er Jahre übernimmt Josef Meuser die Aufgabe des Hornisten, und zwar bis 1934. Sein Nachfolger wird Theodor Keul.

1933 wurde das Feuerlöschwesen durch Reichsgesetz der staatlichen Polizei unterstellt.

Die Freiwillige Feuerwehr Lahr erlebte zu Beginn der 30er Jahre einen sehr großen Aufschwung.

Am 1. Januar 1934 wählten die Männer der Feuerwehr Josef Jeuck zum 1. Kommandanten. Er trat die Nachfolge von Wilhelm Böcher an, der 27 Jahre dem Verein vorgestanden und die Wehr geführt hatte; in dieser Zeit hatte er ein solides Fundament geschaffen. In diesem Zusammenhang muß erwähnt werden, daß der 1. Kommandant ja zwei Aufgaben wahrzunehmen hat, denn zum einen führt er die Wehr bei der Brandbekämpfung, ist verantwortlich für den Ausbildungsstand und die Einsatzbereitschaft der Feuerwehrmänner, zum anderen leitet er auch den Verein. Diese zweifache Aufgabe stellte zu jeder Zeit große Anforderungen an den jeweiligen 1. Kommandanten, aber auch an dessen Stellvertreter und die übrigen Vorstandsmitglieder.

Der Vorstand sieht im Jahre 1934 wie folgt aus:

 

1. Kommandant              Josef Jeuck

Kassierer                          Josef Daum

Schriftführer                    Franz Steiof

Hornist                            Theodor Keul

Zeug- und Gerätewart     Johann Keul

 

Unter dem Kommandanten Josef Jeuck fanden dann in den 30er Jahren jeden Sonntag Übungen statt, in denen zum einen die Brandbekämpfung, zum anderen aber auch das Marschieren geübt wurden, da auf ein gutes Erscheinungsbild der Wehr in der Öffentlichkeit großen Wert gelegt wurde.

Josef Jeuck selbst absolvierte 1936 die Ausbildung als Wehrführer an der Hessischen Landesfeuerwehrschule Kassel mit Erfolg.

 

,,Ordnung", ,,Schnelligkeit", ,,Zuverlässigkeit" und ,,Kameradschaft" waren die Grundprinzipien der Lahrer Wehr. Nicht anders ist es zu erklären, daß die Lahrer Wehr von 1930 bis in die 50er Jahre als die beste Wehr weit und breit galt. Sie kassierte eine Löschprämie nach der anderen von der Hessen-Nassauischen Brandversicherungsanstalt. Sie stand in besserem Ruf als die Limburger Feuerwehr, und das will etwas heißen. Auch bei den Feuerwehrfesten war sie sehr beliebt aufgrund ihres hervorragenden Auftretens, stets wurde sie beim Abmarsch mit Musik begleitet.

 

1935 feierte die Freiwillige Feuerwehr Lahr ihr 25jähriges Bestehen. Im gleichen Jahr erwarb sie ihr erstes Löschfahrzeug (Polizeiliches Kennzeichen: AH 53-3595), und zwar einen ,,Stever" (offenes Fahrzeug) von der Polizei in Frankfurt. Auf einem Anhänger war eine ,,Bachert" -Pumpe mit DKW-Motor angebracht. Wie ein Schreiben aus dieser Zeit besagt, war der Kauf nur möglich, da die Lahrer Wehr in den vergangenen Jahren ,,so viele Prämien" kassiert hatte. Ein weiterer Beweis der Leistungsfähigkeit der damaligen Wehr. Die ,,Bachert"-Pumpe löste die Handpumpe ab.

 

Mitte der 30er Jahren wurde die Gastwirtschaft Johann Linn neues Vereinslokal.

 

1938 wurde die Freiwillige Feuerwehr durch Reichsgesetz aufgelöst und wurde zu einer staatlichen Hilfspolizeitruppe als Feuerlöschpolizei.

 

Zum Ende der 30er Jahre übernahm Georg Ruckes, das Amt des 2. Kommandanten.

 

Der 2. Weltkrieg hinterließ in der Wehr tiefe Spuren: Alois Eisenkopf, Franz Intra, Josef Rudersdorf, Josef Schuld, Josef Stockmann und Franz Zey kehrten aus dem Krieg nicht zurück.

 

Während den Kriegsjahren und in der Nachkriegszeit nahm Johann Becher, Schmiedemeister, das Amt des 2. Kommandanten war; Peter Schardt, Schneidermeister, war 1. Sanitäter in dieser Zeit.

 

Trotz des Krieges wahrte die Lahrer Wehr ihren Leistungsstand, denn als sie nach Kriegsende zu einem größeren Brand nach Hintermeilingen wieder einmal als erste Wehr kommt, wird sie mit den Worten begrüßt: ,,Wir haben zu Gott gebetet, daß er uns die Lahrer Wehr schnell schickt!"

 

1945 tritt Theodor Keul, vormals Hornist, die Nachfolge von Josef Jeuck als 1. Kommandant für vier Jahre an. Wilhelm Orth übernimmt das Amt des Kassierers.

 

1948 kauft die Wehr in Limburg beim Feuerwehrausrüster Wenzel für einen Klafter Holz die 1. Sirene, die auf dem Rathaus installiert wird. Dies bedeutete das Ende eines über viele Jahrhunderte währenden Brauches, denn bis zu diesem Zeitpunkt alarmierten die Glocken der Pfarrkirche und der Hornist die Bevölkerung und die Männer der Wehr bei Feuersnot. Letzter Hornist war Heinrich Rittweger. Nicht nur im Wahlspruch, sondern wie wir auch hieraus entnehmen können, bestanden und bestehen zwischen Feuerwehr und Kirche enge Bande im Einsatz zum Wohle der Menschen.

 

In den Nachkriegsjahren kaufte die Lahrer Wehr ein neues Feuerwehrfahrzeug (Mercedes), da der ,,Stever" den Anforderungen nicht mehr gerecht wurde.

 

1949 übernahm Josef Jeuck wieder das Amt des 1. Kommandanten und Theodor Keul wurde 2. Kommandant.

 

Auch bei dem Großbrand im Josefshaus (Waldernbach) Mitte der 50er Jahre kämpfe die Lahrer Wehr wie so oft in vorderster Front und es gelang ihr, trotz des brennenden Hauses aus dem 3. Stock die Barschaft der Ordensbrüder zu retten, was ihr großes Lob und Anerkennung einbrachte.

 

Klares Zeugnis über die Atmosphäre in der Lahrer Wehr in den 30er bis 50er Jahren geben folgende drei Auszüge aus dem Protokollbuch der Freiwilligen Feuerwehr:

 

  1. Mitgliederversammlung 18. März 1950:
    wurde erneut beschlossen für die Zukunft bei allen Angelegenheiten in treuer Kameradschaft zusammen zustehen und allen Widersachern die nötige Antwort zu erteilen."
  2. aus dem Protokoll der gleichen Mitgliederversammlung:
                ,,In feucht, fröhlicher Stimmung verlief die Feier bis zum Morgen."
                Dieser  Schlußsatz im Protokoll ist kein Einzelfall, sondern war die Regel.
                Wenn ein Feuerwehrmann in den Morgenstunden nach Hause kam, pflegte er zu sagen:
                ,,Ich konnte nicht früher kommen, ich wollte die Kameradschaft nicht stören!"
  3. Aus dem Protokoll über die Vorstandssitzung am 19. April 1953:
                ,,Punkt 1: Übungen finden Sonntagmorgen um 5.00 Uhr statt.

 

1. Übung am 03. Mai1953 morgens 5 Uhr

2. Übung am 25. Mai 1953 morgens 5Uhr

3. Übung am 07. Juni 1953 morgens 5 Uhr

4. Übung am 12. Juli1953 morgens 5Uhr

5. Übung am 09. August 1953 morgens 5 Uhr

6. Übung am 20. September morgens 5 Uhr

7. Übung am 4. Oktober 1953 mittags 13 Uhr

 

Lahr, Hintermeilingen, Fussingen geschlossene Übung Schlagmühle (Waldesruhe)."

Am 16. Juni1957 feiert die Freiwillige Feuerwehr Lahr im Rahmen eines großen Festes ihr 50 jähriges Bestehen und das Verbandsfest der Kreisfeuerwehr.

 

Den Vorstand bilden damals:

1. Kommandant         Josef Jeuck

2. Kommandant         Theodor Keul

Kassierer                     Wilhelm Orth

Schriftführer               Rudolf Krekel

Zeugwart                    Johann Keul

Beisitzer                     Heinz Schäfer

                                   Josef Kuttler

Dem Festausschuß unter dem Vorsitz von Johann Keul gehören an:

Heinz Schäfer, Josef Kuttler, Heinz Lutz, Kilian Becher und Georg Stockmann. Aber auch alle Vereinsmitglieder setzen sich vorbildlich beim Fest ein, ebenfalls die örtlichen Vereine. Das Fest stellt heute noch bei den Mitbürgern, die es erlebten, Gesprächsstoff dar. Im Rahmen dieses Festes werden für 50jährige Mitgliedschaft Wilhelm Böcher, Georg Krekel, Theodor Schardt, und Georg Zey und für 25jährige aktive Tätigkeit Rudolf Krekel geehrt, ebenfalls erfolgt die Ehrung des 1. Kommandanten Josef Jeuck für besondere Leistung und große Verdienste.

 

1959, am 24. April, geht für die Freiwillige Feuerwehr Lahr eine langjährige Ära zu Ende. Der 1. Kommandant Josef Jeuck tritt wegen Erreichen der Altersgrenze (65. Lebensjahr) von seinem Amt zurück. Unter seiner Leitung (21 Jahre), dem Einsatz der jeweiligen Vorstandsmitglieder und aller Feuerwehrmänner hatte die Lahrer Wehr in unserem Heimatraum und darüber hinaus eine Sonderstellung inne. Sie stand in dem Ruf, eine Wehr zu sein, die schnell und gekonnt im Notfall sich voll und ganz zum Wohle der Menschen einsetzt, dabei aber immer die Kameradschaft pflegt und auf ein gutes Erscheinungsbild großen Wert legt.

Die Mitglieder wählen Josef Jeuck als Zeichen der Anerkennung seiner Verdienste zum Ehrenkommandanten.

 

Als neuer Vorstand wird gewählt:

1. Kommandant     Wilhelm Heun

2. Kommandant     Johann Keul

Kassierer                Wilhelm Orth

Schriftführer          Kilian Schick

Zeugwart               Johann Keul

Beisitzer                 Heinz Lutz,  Georg Jeuck.

 

1961 tritt Johann Keul von seinen Ämtern zurück. (2. Kommandant wird Josef Daum). Der Feuerwehrmann Johann Keul gehörte damit 43 Jahre dem Vorstand der Freiwilligen Feuerwehr Lahr als Zeug- und Gerätewart an. Er blickt damit auf die längste Vorstandstätigkeit aller Mitglieder der Lahrer Feuerwehr zurück. Für seine langjährige aktive Vorstandstätigkeit gebührt ihm Dank und Anerkennung seitens der Lahrer Wehr.

1964 erhält die Lahrer Wehr dank intensiver Bemühungen des Vorstandes und des Bürgermeisters Georg Heun ein neues Löschfahrzeug (TSF - Ford).

Die 60er Jahre sind für die Lahrer Wehr eine Zeit mit Höhen und Tiefen, in denen die Wehr aber stets ihre Leistungsfähigkeit unter Beweis stellt.

 

In der Jahreshauptversammlung am 18. Januar 1969 wird Heinz Lutz zum neuen 1. Kommandanten gewählt. Der bisherige 1. Kommandant Wilhelm Heun wird aufgrund seiner Verdienste und Bemühungen um die Feuerwehr einstimmig zum Ehrenkommandanten gewählt.

 

Der neue Vorstand umfaßt folgende Mitglieder:

1. Kommandant                                       Heinz Lutz

2. Kommandant                                       Gerhard Krommer

Kassierer                                                  Wilhelm Orth

Schriftführer                                            Kilian Schick

Zeugwart                                                 Werner Pötsch

Gerätewart                                               Winfried Stockmann

In einer Feier am 21. September1974 werden die Mitglieder Wilhelm Orth, Rudolf Krekel, Georg Jeuck, Kilian Becher, Josef Kuttler und Wilhelm Heun für 40jährige aktive Mitgliedschaft und die Mitglieder Helmut Schardt, Toni Schardt, Alfons Jeuck, Johann Böcher und Heinz Lutz für 25jährige aktive Mitgliedschaft mit Urkunde und Brandschutzehrenzeichen geehrt.

Von 1945 - 1975 übte der Feuerwehrkamerad Wilhelm Orth das Amt des Kassierers gewissenhaft aus. Damit blickt der Feuerwehrkamerad auf eine sehr lange Vorstandstätigkeit in der Lahrer Wehr zurück. Ihm gebührt für seine langjährige aktive Tätigkeit besonderer Dank und Anerkennung durch den Verein. Mit der Gemeindegebietsreform kommen auch für die Freiwilligen Feuerwehren organisatorische Änderungen. So haben sich die Freiwilligen Feuerwehren aus Lahr, Ellar, Hintermeilingen, Hausen und Fussingen zur Freiwilligen Feuerwehr Waldbrunn zusammengeschlossen. Für Waldbrunn wird ein Ortsbrandmeister gewählt und die einzelnen Wehren werden jeweils von einem Wehrführer geleitet. Im übrigen bestehen in jedem Ortsteil die Einrichtungen und die Vereine der Wehren weiter.

 

In der Mitgliederversammlung am 19. Dezember 1976 wird folgender neuer Vorstand gewählt:

1. Vorsitzender                                        Manfred Krekel

Wehrführer u. 2. Vors.                            Gerhard Orth

Kassierer                                                  Helmut Blum

Schriftführer                                            Alfred Bender

Zeugwart                                                 Josef Dietl

Jugendvertreter                                       Gerd Hellenthal

Gerätewart                                              Klaus Lutz

 

Der scheidende 1. Kommandant Heinz Lutz wird als Anerkennung für seine Verdienste um die Wehr zum Ehrenkommandanten gewählt.

Am 26. Oktober 1977 erfolgt die Gründung einer Jugendfeuerwehr.

 

1978 findet die Ehrung des Mitgliedes Hans Keul und 1979 die Ehrung der Mitglieder Josef Daum und Werner Pötsch für 25jährige aktive Tätigkeit in der Wehr mit dem silbernen Brandschutzehrenzeichen statt.

 

Am 9. Mai 1981 kann die Freiwillige Feuerwehr Lahr nach zweijähriger Bauzeit ihren Aufenthaltsraum, der in Eigenleistung errichtet wurde, in den Räumlichkeiten des Lahrer Rathauses, ,,Backes", einweihen. Krommer, Gerd

 

Nebenan befindet sich seit vielen Jahren das Feuerwehrgerätehaus.

Des weiteren steht ihr seit diesem Tag ein neues Löschfahrzeug TSF (Mercedes) zur Verfügung.

Im gleichen Jahr erhält die Wehr einen Funkmeldeempfänger zur Sierenensteuerung- u. FuG 8b wodurch die Zusammenarbeit zwischen den Wehren des Kreises Limburg-Weilburg wesentlich verbessert worden ist. Dies geht auf Initiative des Wehrführers der Lahrer Feuerwehr zurück.

 

Daß die Lahrer Wehr beim Fest 1982 eine neue Fahne präsentieren kann, geht darauf zurück, daß insbesondere der Vorstand durch Sammlungen im Jahre 1981, die hierfür notwendigen finanziellen Mittel zusammentragen konnte.

Im Verlauf der Jahre, die die Freiwillige Feuerwehr Lahr besteht; gab es in Lahr nur wenige größere Brände, da die meisten schon im Entstehen entdeckt und erfolgreich bekämpft werden konnten aufgrund der guten Ausbildung und der Schnelligkeit der Wehr. An größeren Bränden in den letzten Jahrzehnten sind zu verbuchen: ein Waldbrand, Wohnhausbrand bei Steiof in der Nordstraße (1965) und der Brand der Scheune von Hubert Schardt (1975). Sehr oft wurde die Lahrer Wehr aber zu Bränden in den Nachbarorten gerufen und konnte dort meistens in vorderster Front zur Brandbekämpfung beitragen.

Festzuhalten ist noch, daß es bei den vielen Einsätzen der Wehr in all den Jahren in den Reihen der Wehr zu keinen Verletzten oder gar Toten kam, sicherlich eine sehr erfreuliche Tatsache.

 

Während der langen Zeit ihres Bestehens leistete die Wehr auch einen großen Beitrag zum kulturellen Leben in Lahr. Schon seit Gründungszeiten veranstaltet sie bis heute Tanzveranstaltungen in der Fastnachtszeit, beteiligt sich seit 1958 am Fastnachtszug, organisiert seit 1974 Wandertage und zahlreiche weitere Veranstaltungen (Brandschutzwoche usw.)

In ihren Reihen, heute 147 Mitglieder, steht Josef Kuttler ein Feuerwehrmann, der auf 50 Jahre z.T. aktive Mitgliedschaft zurückblicken kann. Mehrere Mitglieder sind von dieser Zahl nicht mehr weit entfernt.

 

Stellvertretend für die vielen Feuerwehrmänner, die in den 75 Jahren in vorbildlicher Weise in der Freiwilligen Feuerwehr Lahr aktiv waren, stehen die hier namentlich erwähnten Männer der Wehr.

 

Wenn ein Verein die Jahre seines Bestehens überblickt und dabei die Höhen und Tiefen sieht, darf aber die Arbeit, die im Verborgenen geschehen ist, nicht unerwähnt bleiben: die unzähligen Übungsstunden, die die Männer der Wehr aufgebracht haben, um stets bestmöglich ihrer Aufgabe nachkommen zu können, und der unermüdliche und selbstlose Einsatz, mit dem die Kommandanten, Wehrführer, die Vorstandsmitglieder und alle Feuerwehrmänner zahlreiche Stunden zum Wohle der Mitmenschen und des Dorfes geopfert haben. Desgleichen muß hier die Familie des Feuerwehrmannes mitgenannt werden, die stets den Feuerwehrmann in seiner Arbeit voll und ganz unterstütze. Ohne diese Familien gäbe es keine Lahrer Wehr.

 

Es ist für die Männer der Wehr Ehrensache, in unermüdlichem und selbstlosem Einsatz, stets bereit die Freizeit zu opfern, den Auftrag, dem der Verein sich gestellt hat, Brand- und Katastrophenschutz für alle Lahrer und da, wo sie gerufen wird, zu erfüllen. Mit Fug und Recht kann die Lahrer Wehr heute sagen, daß sie diesem Auftrag zu jeder Zeit vollauf gerecht geworden ist. Für alle Familien des Dorfes ist die Freiwillige Feuerwehr aber darum auch eine Aufforderung zur aktiven Mitarbeit, denn die Wehr muß von den Lahrer Familien weitergetragen werden, und zwar bestmöglich. Brandschutz ist und bleibt lebenswichtig.

(bis hierher: aus der Festschrift anl. des 75-jährigen Jubiläums der FFW Lahr, von Hans Peter Schick)

 

Fortsetzung folgt........